Koga E-Xlight

Februar 2022:

Nach nur einer Woche und etlichen Stunden Arbeit ist mein neues Touren/Trekkingrad fertig und kann gefahren werden.

Es wiegt ganz genau 15,2kg und wäre noch deutlich schwerer, wenn der Rahmen und Gabel nicht so extrem leicht wären. Zusätzlich gewichtsbelastend sind vor allem: Nabendynamo, der schwere einstellbare Lenkervorbau, das Rahmenschloss, die hintere Felge mit fast 850g sowie die Vollstahlachse + Stahlhutmuttern, Cane Creek Thudbuster Federsattelstütze, ein stabiler Seitenständer sowie ein Kettenschutz. Das alles läppert sich am Ende ganz schön zusammen und macht das Rad schwerer. Andererseits ein so voll ausgestattes Bike unter 15kg gibt es eigentlich auch kaum. Sowieso habe ich gut 5kg „Übergewicht“ und muss nicht auf jedes Gramm achten.

Die originale Hinterradfelge war sozusagen durchgebremst und wurde gegen die aus dem Vorderrad (welches keine weitere Verwendung hat) ersetzt. Erst beim Umbau bemerkte ich, dass es sich dabei um eine sogenannte Schwerlastfelge mit deutlich größeren Schraubnippeln handelt. Die Nippel mussten in jedem Fall wieder verwendet werden und haben zum Glück mit den Hinterradspeichen (Gewinde) gepasst.

Das tolle Rad hat mich nun genau 250€ (Anschaffung + Ersatz/Verschleißteilen) gekostet. Technisch ist es im Grunde neuwertig. Optisch gibt es hier und da entsprechende Gebrauchsspuren, die mich aber nicht stören.

vorne:

anstatt des schweren Sensors habe ich einen Adapter aus Aluminium angefertigt, damit das Hinterrad ritzelseitig in der Ausfallenden halten kann. Dieser sollte die identische Materialstärke, eher einen zehntel schmaler, als der Rahmen haben. Sieht gut aus und hält.

 

zur Vorgeschichte……

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Unweit vom Wohnort wurde ein defektes Pedelec, das Koga X-Light, aus dem Jahr 2013 mit 54er Rahmen günstig angeboten, nachdem es gut 2 Jahre ungenutzt in der Garage abgestellt wurde. Es fehlten die Akkubox sowie das Bedien-Panel welches normalerweise noch mit am Lenker angeklemmt wird. So habe ich das Rad dann für lediglich 120€ anschaffen können.

Interessant ist das Rad wegen der guten XT Ausstattung und der insgesamt sehr leichten Bauweise. Der Rahmen ist triple hardended und triple-buttet, also besonders stabil und beständig aus smooth-welded Aluminium 7005 Die Gabel ist aus Carbon-Alloy gefertigt.

Bevor ich überhaupt weiter darüber nachdenken wollte, was genau mit diesem Bike passieren kann und wie ich es weiter nutzen würde habe ich es erst einmal komplett zerlegt um eine Bestandsaufnahme machen zu können.

Gut 2-3h Stunden hat dann doch die komplette Zerlegung in alle Einzelteile gedauert, da viele Kabel mit diversen Steckern auch versteckt im Rahmenrohr erst einmal lokalisiert werden mussten. Das Rad wurde offensichtlich gut und bei jedem Wetter auch im Winter genutzt und war ziemlich verdreckt und z.T. auch abgenutzt. Siehe z.B.: ->

Bremsbeläge, hintere Felge, Kette, die beiden großen 44 und 32er Kettenblätter müssen in jedem Fall ersetzt werden. Außerdem konnte der Hinterbauständer nicht mehr ordentlich halten, da eine der beiden Verschraubungen defekt war. Später stellte sich heraus, dass in einem Gewindeloch für die Ständerverschraubung im Rahmen ein abgebrochener Gewindebohrer steckte. Es war extrem mühsam diesen Rest auszubohren und kostete viel Geduld und einige abgebrochene Bohrer. Schließlich gelang mir aber die Entfernung des Übels und der Ständer kann wieder einwandfrei montiert werden.

Weitere Anschaffungen und todo’s:

  • Anbauteile wie Schaltungen, Bremsen, Kettenschutz, Schutzbleche müssen noch gund-gereinigt werden.
  • die vordere Felge ist beinahe tadellos und da ich das Vorderrad nicht mehr mit diesem Motor betreiben werde, wird diese Felge aus und in das Hinterrad mit verschlissener Felge umgespeicht.
  • Beim Hinterrad wird es etwas komplexer: der Pedelec-Tret-Sensor ist nicht wie sonst üblich am Tretlager sondern auf der Hinterradachse rechtsseitig verbaut. Ich nehme an der hat die Dreh-Bewegung des Ritzelpaket’s gemessen. Blöderweise ist dieser Sensor gleichzeitig auch eine Art mechanischer Adapter um das Rad in der Ausfallenden richtig zu positionieren. Ohne den Sensor würde das Hinterrad nicht gerade eingebaut werden können. Da muss ich mir noch etwas überlegen. Ich denke aber ein aus Alu selbst nach gefertigter Adapter sollte funktionieren um das Rad gut, gerade und stabil einbauen zu können.
  • Als Vorderrad wird ein vorhandenes 28″ mit neuer Ryde Sputnik Felge sowie SON Nabendynamo verbaut. Das stammt aus meinem idworx ER und hat ja ein motorisiertes Vorderrad.
  • Tretlager sind beide völlig hinüber – Ersatz habe ich aber da.
  • bei bike-components wurden fast 130€ für Verschleißteile ausgegeben und werden verbaut->
  • Als Frontlicht wird eine SON Edelux, auch noch vorhanden, verbaut. Als Rücklicht gibt es eine B+M Rückleuchte für’s Schutzblech.
  • Alle 4 Seilzüge von Schaltung und Bremse sind an den Enden aufgespleißt, unbrauchbar und müssen, wie die Bremsbeläge, ersetzt werden.

Am Ende wird es ein superleichtes, alltagstaugliches  Trekking-Rad in XT Ausstattung und SON Beleuchtung geben. Der Rahmen und die Gabel gaben mir bereits einen unbekannten Vorgeschmack, was Leichtigkeit angeht. Vergleichbar wäre das Rad dann etwa dem seinerzeit auch angebotenen Koga WorldTraveller29 für ~2000€. Ich bin etwas gespannt, was mein Neuaufbau am Ende wiegen wird. Ich hoffe deutlich unter 15kg.

Sollte das Bike je wieder als Pedelec fahren, dann nur mit einem Hinterrad Getriebemotor.